ZF-Verstärker als Alt-Beispiel

mit dem AD603: ZF-Verstärker und Demodulator mit großem Frequenzbereich, Funkamateur Heft 12 (2006). Die dB-lineare Regelung und die einfache Schaltungstechnik sind für den Selbstbauer ein reines Vergnügen. Es wird eine vorteilhafte Technik beschrieben, die alten mechanischen RFT-Filter bei 200 kHz in moderne niederohmige Schaltungstechnik einzubinden.
Softrock-Hard- und Software war eine kleine Revolution: Die Software wurde in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts im Amateur-Bereich meist auf PCs über eine Soundkarte auf die Hardware losgelassen. Aus der Vielzahl der Programme ragte -wenn man als Experimentator auch mal etwas über den Tellerrand der Amateurbänder schaute - das Win©-Programm 'SoDiRa' heraus, das mit vielen Betriebsarten glänzte und u.a. neben Breitband-FM auch DRM bot.



Ein I/Q_Frontend lege artis

In dieser Schaltungsanordnung wurden bereits ohne besondere Maßnahmen zum Amplituden- und Phasenabgleich zwischen 1 und 30 MHz Seitenbandunterdrückungen von > 40 dB gemessen. Bei 50 MHz waren noch ca 38 dB SBU erreichbar, die nach Optimierung aber auch die 50-dB-Grenze überschreiten sollten. Es genügt hier die Optimierung auf der höchsten Frequenz. Für Sendebetrieb gilt ebenfalls diese Optimierung, im Gegensatz zu vielen Soundkartenlösungen. Die Ausgangsleistung betrug etwa 15 dBm, Kompression setzt bei etwa 20 dBm ein (12 V Betriebsspannung). Zur Vollaussteuerung ist am Mikrofonausgang eine Spannung von 10 mVeff erforderlich. Die Trägerunterdrückung am Ausgang beträgt lediglich 35 dB, was beim Sendebetrieb aber nicht stören dürfte. Ursache sind die Daten des AD831, dessen LO-Unterdrückung in Richtung ZF-Port nicht höher ist, was in einer Anordnung als reiner Empfängermischer nicht stört, als Sendemischer aber ein begrenzendes Datum ergibt. Die FCC-Forderung in W liegt hierfür bei >34 dB. Möglicherweise kann durch zusätzliche DC-Beschaltung analog zum NE/SA612 hier noch etwas gewonnen werden.

Die gezeichneten Bauelemente in den beiden Zweigen sollten auf < 1% ausgesucht sein, da von ihren Toleranzen die max erreichbare Seitenbandunterdrückung abhängt. Ein weiterer Abgleich auf max. Seitenbandunterdrückung ist dann durch paralleles Auflöten von hochohmigen Widerständen auf die Ausgangsbeschaltung des OP-Amps im AD831 sehr leicht möglich. Insofern ist auch eine Symmetrie im mechanischen Aufbau nicht von Nachteil, besonders, wenn 50-MHz-Betrieb angestrebt wird. Am besten setzt man die Mixer in Fassungen ein, da so leichter nachgebessert/ausgewechselt werden kann, wenn die Verstärkung zweier Mixer-Exemplare untereinander zu sehr streut. Prinzipbedingt sind durch die differentielle Nichtlinearität in den Stufen und speziell das Quantisierungsrauschen der Wandler (bei DL7IY 24 bit) in der Nähe der Empfindlichkeitsgrenze nicht die maximalen Werte erreichbar

Am Antenneneingang sind vom Oszillator-Trägerpaar nur etwa -75 dBm nachweisbar (bauelementetypisch für den AD831), was u.U. eigentlich auch einen Trenn-Vorverstärker überflüssig macht; liegt dieser Wert doch 60 dB besser als beim Schaltertyp.

Zusammen mit dem mit 700 MHz getakteten DDS (Funkamateur 2/2008) ist so ein PC-loser Software-KW-TRX auf der Basis des DSP-TRX1 (Funkamateur 5/2007) von 1,8...30 MHz und mit evtl. kleinen Einschränkungen auch 50 MHz realisierbar. Führt man die I- und Q-Ausgänge zusätzlich heraus, so kann ein externer PC die Bandbelegung um den Träger herum komfortabel anzeigen.
Unter Linux sind die Programme 'quisk' für Amateurfunkanwendungen und das mit sehr mächtigen Analyse-Features glänzende 'Linrad'(auch für Win©XX verfügbar) empfehlenswert. Das Programmsystem 'dttsp' ist beim Verfasser hier noch nicht erfolgreich gewesen, was aber eher am dafür benötigten 'jack' liegt und am Verfasser). Linux' X-Window als graphisches Betriebsystem bietet sich besonders dann an, wenn auf einem Rechner das Programm läuft, die Darstellung auf einem anderen Rechner im Netzwerk, also auch Internet-weit bei abgesetztem Betrieb, ausgegeben werden soll.

Die Lizensierungsproblematik (auch eine Finanzierungsproblematik der Hersteller) bei USB zeigt sich drastisch bei der unter Windows© häufig benutzten EMU0202-Karte. Für Linux ist kein Treiber für USB 2.0 verfügbar, so dass sie nur mit max. 44100 kSps betrieben werden kann Der Einsatz in virtuellen Win©-Maschinen unter Linux scheitert ebenfalls an dieser Hürde, z.B. bei VMWare©. Der Versuch, einen 'langsamen USB1.1'-Laptop mit Hilfe einer PCMCIA-Einsteckkarte mit USB2.0-Ports aufzurüsten, scheiterte am Stromverbrauch der EMU0202, die keine externe Versorgung hat.

Hier folgt eine Chronik der dazu gemachten Hardware-Erfahrungen, analog-konventionell zuerst, dann am Ende unten analoge Schalter und Zubehör...
Eigene Versuche begannen 2003 mit sehr konventionellen Lösungsansätzen auch aus Gründen der Zeitökonomie, wenn man vorhandene Baugruppen mal neu arrangiert, um neue Konzepte zu erproben und zu vergleichen. Dabei kam das PC-lose eigenständige NF-DSP-Konzept 'RX2-c' von Detlef, DL7IY gerade recht, eingesetzt als NF-ZF-Teil nach einem konventionellen Doppel-Frontend mit zwei Gilbert-Zellen-Mischern.

Ein

I-Q-Mixer

mit 2 symmetrischen Plessey-Oldtimern zum Anschluss an den RX-2c von DL7IY (s. Funkamateur [2002] H.9, S. 924 ff). Der Nachweis von CW-Signalen ist bis -130 dBm in SSB-Bandbreite möglich. Die 6440 erreichen einen IP3 von 20 dBm sicher, benötigen aber mit je 40 mA relativ viel Versorgungsleistung. Das Fischer-Hybrid mit Tr2 ist im Bereich von 1 bis etwa 15 MHz verwendbar. Sein Amplitudengang beträgt dabei etwa -4 dB. Einstufig ist der Phasengang nicht ausreichend genau. Der RX-2c wurde um Schutzschaltungen ergänzt, um die Überlebenschancen der A/D-C-Eingänge im rauhen Laborbetrieb zu erhöhen.Um die Ansprüche an die Seitenbandunterdrückung zu erfuellen, die man von Quarzfiltern gewoehnt ist, ist jedoch der Einsatz eines echten I-Q-VFOs erforderlich. Die Versuche, einen Breitband-Empfänger unter Verwendung des ELV-DDS-VFOs zu bauen, scheiterten letzten Endes auch an der großen Anzahl der umzuschaltenden Hybride. Unter 5 MHz wurde daher mit einer Flipflop-Teilerkette in bekannter Art das 90°-Signal für die beiden Oszillatoreingänge erzeugt. Leider stimmt dann die Frequenzanzeige nicht, man muss dann bei Frequenzwechsel ggf. den VFO umprogrammieren.


Horst, DJ6EV, hatte dankenswerterweise noch auf einen Designfehler in meinem Hybrid hingewiesen: Im gesamten Arbeitsbreich muss die Induktivität des Schwingkreises konstant sein. Dies war bei dem verwendeten Ferrits wegen dessen u" nicht gegeben. Nach Ersatz durch einen geeigneten Ringkern funktionierte dann alles wesentlich besser. Inzwischen(2007) hat der Fortschritt bei den DDS z.B. mit dem AD9912 diese Überlegungen natürlich völlig relativiert (das Bessere ist immer des Guten Feind) und man darf auf Weiterentwicklungen gespannt sein... Problematisch war auch das Fehlen eines Roofing-Filters, da über 50 dB Seitenbandunterdrückung im Bereich um 200 kHz um die Empfangsfrequenz (Preselector-BAndbreite) im praktischen Betrieb auf 40 m einfach zu wenig ist.



Simulation des Hybrids
(rot die Phasen, grün der Eingang).
Zur Herstellung des Transformators wurden CuL-Drähte mit 0,2 mm Durchmesser mit etwa 1...2 Schlag/cm verdrillt und durch den Doppellochkern gezogen. Es ist ein hoher Koppelfaktor erforderlich, sonst fallen die Phasendreheigenschaften schnell ab. Die Simulation mit K=0.98 bestätigt die Ergebnisse der Messung am Netzwerkanalysator TR4172. Kerndaten ca 10x10x5 mm, Al 380 nH/w^^2, Ferrit mit Q=60 bei 1 MHz, Q=10 bei 10 MHz, Q=1,2 bei 30MHz.

In praxi ist allerdings eine 90 º-Phasendrehung nur einstufig schwer zu realisieren. Auch die Beurteilung am Analysator stößt schnell an Grenzen. Professionelle Loesungen verwenden 2 Stufen, um über einen größeren Frequenzbereich konstante Phasendrehung zu erzielen. Bei SSB-I-Q-Anwendungen ist die Seitenbandunterdrueckung schon bei 1 º Abweichung von 90 º nur noch 40 dB. Insoweit ist diese Schaltung für grosse Bereiche ein ziemlicher Kompromiss und im Sendefall problematisch. Innerhalb eines Amateurbandes hingegen laesst es sich arbeiten. Zum Fehlerbetrag gibt es eine Graphik von Detlef, DL7IY in seinem Artikel "Direktmisch-Transceiver mit digitaler Signalverarbeitung" (Funkamateur[2000]H.3,S.302).









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Über Schalter als Mischer und ihre Gemeinsamkeiten



Schalter, ob es nun Halbleiterkanäle in gesteuerten FETs oder gepumpten Dioden sind, sind prinzipiell Modulatoren, die über ihren variablen Innenwiderstand funktionieren. Im Angelsächsischen ist der Begriff "resistive mixer" eingeführt. Andere Prinzipien arbeiten im Gegensatz hierzu mit Kennlinienverschiebung/Drehung (vgl. multiplikative Mischung in Röhren oder Dual-Gate-FETS).

Der praktische Nachrichtentechniker bezeichnet - etwas ungenau - alles als Mischschaltung, was ihm aus zwei Eingangsfrequenzen deren Summe oder Differenz liefert. Eine Anordnung, die genau nur das macht, ist der Multiplizierer. In der Analogtechnik wird das in der Literatur schön behandelt (Tietze-Schenk, Seifart, Horowitz et al.). Für den hochfrequenten Bereich bis 100 MHz gibt es aber mit dem AD835 von AD inzwischen auch ein interessantes und bezahlbares Bauelement im user-freundlichen DIP8-Gehäuse. Bei unseren Frequenzen haben sich bisher bauelementebedingt andere Techniken durchgesetzt, viele davon sind Anordnungen, wo mit Rechtecken multipliziert wird, was man sich so vorstellen kann, als würde ein Schalter mit dieser Frequenz betätigt. Eine Rechteckfolge enthält bekanntlich Oberwellen, dementsprechend finden sich am Ausgang einer solchen Schaltung auch deren Komponenten wieder. Den Praktiker stört das nicht, er filtert sich das heraus, was er benötigt. Allerdings muss man auch den Eingang einer solchen Schaltung gut filtern, denn die Oberwellen des Oszillator-Rechtecks mischen sich auch mit entsprechenden anderen Sendern und erzeugen die gleiche ZF-Lage. Meist taktet man mit dem Rechteck im Verhältnis 1:1, so dass die dabei stark vertretenen ungeraden Komponenten 3*f, 5*f usw. am stärksten stören. Im 160-m-Band hört man dann beim Direktmischer die Rundfunksender um 5...6 MHz, auf 80 m die im 9,5-MHz-Band. Der Preselector muss da sehr gut funktionieren, um diese sehr viel stärkeren Signale zu unterdrücken. Ist das Tastverhältnis <> 1:1, kommen schwächer auch noch die geraden Harmonischen störend dazu.


An dieser Stelle ein kleiner gedanklicher Exkurs: Was ist die einfachste Schaltung eines Superhetempfängers mit Schaltermischer für z.B. die AM-Mittelwellensender? -- Es ist der gute alte Detektor, ein mit der Senderfrequenz getasteter Diodengleichrichter, die Modulation bringt praktischerweise das Sample- oder Schaltsignal für den Empfänger-Mischer ( = Demodulator) gleich mit. Eine, z.B. die positive Halbwelle der Senderfrequenz schaltet das Signal durch, in der negativen sperrt sie. Ein Tiefpass im Ausgang lässt in der Hüllkurve die NF übrig, die HF und ihre Oberwellen werden abgeschwächt bis unterdrückt.


(Ich hatte das mal dem 'Funkamateur' als Preisfrage des Monats April vorgeschlagen, aber das erschien der Redaktion dann wohl doch etwas zu hintersinnig). So gesehen ist der 0-v-0 ein Einfachsuper, der Einfachsuper ein Doppelsuper, nee, das geht zu weit, oder? Für AM gilt es immer, bei SSB wird es aber mit Audion kurz nach Schwingungseinsatz auch korrekt funktionieren. Home


Historische Randbemerkung: Das Prinzip mit dem 90°-Versatz folgt der US-Patentanmeldung 6230000 von Dan Tayloe, obwohl nach JA2KAI schon 1987 eine ähnliche Schaltung von ihm als Merrygo-Detektor (von merry-go-round = Karussell) veröffentlicht wurde. Trotz aller propagierten IP3-Werte hat dieser Mischertyp bis dato in konventionellen handelsüblichen und professionellen Geräten kaum Eingang gefunden.

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Ein quick&dirty-Schalter'mischer' für I/Q-Demodulatoren (besser: -Sampler) für SDR, s. auch meinen Beitrag in/zu Klaus',DM2CQLs Artikel im 'Funkamateur' 8/06. Hier die Version vom Feb.08 gegenüber dem Artikel mit dem 74VHC4066 mit dem zwar besseren, aber bei höheren Frequenzen als 10 MHz immer noch nicht ausreichenden FST3125 (Schaltzeiten ~5 ns ohne die der Ansteuerlogik, R_on ~7 Ohm bei 64 mA Kanalstrom {Großsignalwert, differentiell zu sehen, nicht mit dem DC-Wert identisch}, HF-mäßig bei < -10 dBm ist nämlich mehr als 20 Ohm zu messen, dies entspricht auch dem Datenblatt bei genauerer Betrachtung. Derzeit (Aug.09, 3 Jahre später) bemerken die ersten wirklichen Nachbauer und Nachmesser auch langsam, dass sich die papiernen Ziele wohl doch nicht in der Praxis realisieren lassen. Geringe Kanalwiderstände sind mit großen Kanallängen verbunden, dadurch entstehen auch parasitäre Kapazitäten, die im HF-Bereich sehr stören, was dazu führen kann, dass die obere Frequenzgrenze schneller durch kapazitive Streuung als durch die Schaltzeit begrenzt wird.

Anpassung

an das Z eines Preselectors oder Bandpasses wäre hier noch zusätzlich vorzusehen. (NB: Diese I/Q-Schaltung erfordert als Schaltfrequenz die 4fache Eingangsfrequenz für den Fall der ZF = 0). Unkommentiert will ich lassen, dass a.a.O. seit Jahren unverdrossen behauptet wird, dass selbst ein 74HC4066 alles das und noch viel mehr leisten könnte und 74HCxxxx-Logik auf dem Papier oder in der Web-Space wird bei 200 MHz getaktet, weil das Prinzip angeblich so unverändert mit hervorragenden Werten auch bei 50 MHz Empfangsfrequenz funktioniere (eine Quelle berichtet dabei über Einsatz eines HC4066 bei Mischung von 150 MHz herab auf 80 MHz). Glücklicherweise werden die Flip-Flops langsam schneller und erreichen mit ihren 'typischen Daten' 200-MHz-Toggle-Frequenz. Für einen professionellen Nachbau, und seien es auch nur Bausätze, darf man nur die Garantiedaten verwenden; da reicht es knapp. Mit dem Prinzip Hoffnung sollte man keine Geschäfte anfangen. Niederohmigere Schalter existieren inzwischen natürlich auch, haben meist aber noch höhere parasitäre Kapazitäten, schlechtere Trennung und dadurch bedingt noch stärkere Störstrahlung. Auch bei höheren Frequenzen dürfte sich da Mischung einstellen, da der Kanalwiderstand sich natürlich schon im Takte der Ansteuerfrequenz ändert, aber der Frequenzgang wird nach oben hin doch sehr schnell abfallend. Daher schlage ich als deutschen Terminus für solche Anordnungen den Begriff 'Widerstandsmodulationsmischer' vor. Als Front-End für einen Empfänger dürfte das nur schwerlich geeignet sein, für Messtechnik überhaupt nicht.

Misst man stellvertretend für diese Mischerkonfigurationen einmal die pinkompatible IC-Reihe CD4016/CD4066/74VHC4066/MAX4614 mit ihren charakteristischen Schaltzeiten und Bahnwiderständen, sieht man sofort die Problematik im Frequenzgang beim Ausgangspegel der Mischer im NF-Gebiet: Bei einem Eingangspegel von -50 dBm, einem näherungsweise idealen (da in seinen Schaltzeiten wesentlich niedriger liegend als die Probanden) Taktgenerator (GAL, wie unten beschrieben und 20-dB-Nachverstärkund) ergaben sich bei 5 MHz am Eingang noch -45/-55/-60/-60 dBm Ausgangspegel, bei 10 MHz -45/-50/-60/-62 dBm und bei 30 MHz -15/-30/-52/-60 dBm.

Die Teilung durch 4 und die Decodierung wird nach einem Vorschlag von I0CG in einem schnellen FPGA (t_del ca. 5 ns) vom Typ GAL16V8D realisiert (bei SEGOR verfüg- und programmierbar). Das FPGA ist bis etwa 200 MHz taktbar; Messungen bei 50 MHz liegen auf der Webseite von I0CG vor. An den Ausgängen Q0 und Q1 stehen zwei um 90° verschobene Rechtecke mit 50% Tastverhältnis und logischem Hub zur Ansteuerung konventioneller Mischer (z.B. AD831, dann Trennkondensatoren und Dämpfungsglieder notwendig) zur Verfügung. Der über 24-Bit-Soundkarte 'abgelesene' IP3 liegt bei +20...+25dBm. (man 'misst' ja die Verstärker und die ADCs der Soundkarte mit). Allerdings ist das dabei entstehende Spektrum sehr deutungsbedürftig, weil es z.T. sehr viel stärkere zusätzliche Linien enthält. Andere Quellen geben für dieses Prinzip Möglichkeiten zwischen +40 und +57 dBm (also 10 bis ca. 500 W) je nach verwendetem Schalter und Messverfahren an ('H-Mode-Mixer').


Aktuell Ende 2009 ist im FUNKAMATEUR 11/09 unter dem Titel FA-SDR-TRX von Harald Arnold, DL2EWN, ein Konzept unter Verwendung des 74VLVC4066 erschienen. Dieses IC hat erneut geringere Schaltzeiten (bei ca.-Kanalwiderständen der VHC- bzw 4616-Versionen) und wird in einer Anordnung getaktet, bei der die Einschaltphase 180° beträgt, so dass die Zeiten nur etwa den halben Einfluss gegenüber einer 90°-Lösung haben. Durch Transformator-Kopplung der Mischerkaskade und eine Vorstufe mit s12=18dB Rückwärtsdämpfung wird die Störstrahlung an der Antenne weiter reduziert. Die Kanalwiderstände beeinflussen die Mischdämpfung, ihre Schwankungen die Phasenfehler. In der Schaltung werden deren Variationen durch Vorwiderstände reduziert bzw. begrenzt.

In diesem Zusammenhang erscheint ein Blick auf die Eingangsanpassung dieses Mischers in Abhängigkeit verschiedener Schaltkreis-Typen in der 4066-Sockelbeschaltung interessant. Der Sweep in den Bildern läuft von 2 bis 50 MHz im Uhrzeigersinn auf den Ortskurven, wobei man jeweils bei 30 MHz eine Markierung erkennen kann. 50-MHz-Betrieb ist so abschätzbar, wird aber im Konzept durch Oberwellenmischung des LO realisiert, ebenso wie für 144 MHz dort vorgeschlagen: Bei einem Tastverhältnis von exakt 1:1 werden durch das Abtasttheorem Sinale gerader Vielfacher der Schalterfrequenz unterdrückt, ungerader Vielfacher demoduliert, aber nur abgeschwächt, weil die Anzahl der demodulierten Halbperioden minus 1 sich im Erebnis aufheben und nur eine zur Demodulation beiträgt. Bei der 5. Harmonischen werden z.B. 3 positive und 2 negative Halbperioden summiert, sodass nur 1 Halbperiode zum Ergebnis beiträgt..









Man erkennt deutlich die Hochohmigkeit der frühen Ausführungen und ihre starke kapazitive Belastung des Eingangs-Z, besonders gut an der ersten Aufnahme mit leerer Fassung zu erkennen. Die Mischdämpfung ist natürlich eine (umgekehrt) direkte Funktion des Kanalwiderstandes. Dieser äußert sich wiederum in der Anpassung und ist bei 4616 und dem C am besten gelungen. Die Auswahl dürfte dann nur noch bei den Schaltzeiten zugunsten des LVC ausgefallen sein.
Wegen des Trennverstärker-ICs (13 dB bei OIP3 von 33 dBm) ist der Eingangs-IP3 mit etwa 20 dBm zu erwarten, erhöht um die Dämpfung des Preselectors nach DL7AV. Die Schaltermischer erreichen diesen Wert ebenfalls, so dass danach nur die NF-Verstärker und die Nichtlinearitäten der Wandler und des Timing-Jitters der Soundkarte eine Rolle spielen.

Zur Bestimmung der Rauscheigenschaften ist außer den Verstärker-Daten auch die Kenntnis der Mischerdämpfung notwendig, die stark baustein- und frequenzabhängig ist. Im Prinzip handelt es sich wegen des Transformators um einen Vollweggleichrichter mit ungleichen Lasten, da die Verstärkerschaltung einmal niederohmig (100 Ohm) auf den virtuellen Nullpunkt des Nachverstärkers arbeitet, andereseits auf rund 1,1 kOhm (nichtinvertierender Eingang). Zur Bestimmung genügt es vorerst, außer der HF-Amplitude den NF-Wert an den Sample-Kondensatoren, mit einem Zweikanal-Oszilloskop mit invertierendem 2. Kanal zur Anzeige des ersten addiert, abzulesen und zur HF ins Verhältnis zu setzen.
Die OP-Amp-Treiberstufen, die dieses symmetrische Signal dann wieder unter Verstärkung auf unsymmetrisch zurückwandeln, sind bis auf einen konstanten Faktor nicht weiter zu berücksichtigen; lediglich ihr zusätzliches NF-Rauschen und ihr Interzept-Punkt fließen in die Systembetrachtung ein. Um überhaupt eine - mit z.B. einem Schottky-Ringmischer vergleichbare - Einfügedämpfung angeben zu können, müsste man also am Ausgang die Leistung wieder auf den Systemwiderstand, also 50 Ohm, zurückrechnen.
Messungen mit Exemplaren aus dem eigenen Bestand sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Sie unterstreichen die Eignung des 74LVC4066 als derzeit optimaler Wahl.



Interessant in diesem Zusammenhang ist das gute Verhalten des Uralt-Typs CD4016CN. Er gehört zu den frühen ungebufferten Typen mit geringem Fan-Out. Die später bei den CMOS-Familien mit leistungsfähigen Ausgangs-Buffern (Fan-out zum Treiben von TTL) eingesetzten B-Typen sind allgemein langsamer und für diese Zwecke ungeeignet, wie man gut erkennen kann. Hier sind also 'modernere' Bausteine u.U. eher nachteilig. Angesichts der vielen Autorenmeinungen liegt es nahe, zu vermuten, dass oft nicht ausgiebig vor Veröffentlichung getestet wurde.




Die Prolematik der Kanaleigenschaften stellt sich (im Beispiel-Bild für einen Demodulator-Zweig unten rechts) wie folgt dar: Die parasitären Kapazitäten C1 und C3 erzeugen zusammen mit den Linearisierungswiderständen R1 und R2 zu hohen Frequenzen hin einen gewissen Gain-Abfall. C2 und C4 kann man hingegen den Sample-Kondensatoren C7 und C8 zuschlagen. Denkt man sich die Kanaleigenschaften in den Widerständen R_channel konzentriert, so fällt auf, dass in den Datenblättern meist sehr günstige - differentiell gemessene - Werte bei hohen Kanalströmen genannt werden, die aber in der Schaltung nicht erreicht werden, da die Differenzspannung an den Kanälen zwischen U_Bias und U(C_sample) meist Nahe Null sein wird. Die Linearisierungswiderstände fangen hier Schwankungen bei der HF-Anpassung ab, tragen aber zusammen mit den Kanalwiderständen auch zu höheren Mischverlusten und damit direkt zur Rauschzahl bei. Die Bestimmung der effektiven Kanalverhältnisse erfolgt daher sinnvollerweise wie oben durch Messung des s11 am Eingang und Rückrechnung.




Die Rauschquellen des OPAmps A1 im Nachverstärker (Bild) haben folgenden Einfluss: Einem OP-Verstärker ordnet man die inneren Rauschquellen so zu, dass man sie sich in einer frequenzabhängigen Rausch-Spannungsquelle U_r(OP,f) und zwei in den Eingängen angenommen Rausch-Stromquellen I_r(OP,f) konzentriert denkt. Die Rauschströme bewirken in den Bauelementen der Außenbeschaltung Rauschspannungen, die mit verstärkt am Ausgang erscheinen. Ebenso rauschen die R-Bauelemente, die daher mit in ihren Rauschwerten U_r(Wert) miteinfließen. Bei der Berechnung ist die Bandbreite zu berücksichtigen, um aus den physikalischen Konstanten auf die effektiv entstehenden Rausschspanngen am Ausgang zu kommen.

Bei der Auswahl der OP-Amps ist nach deren Frequenz-Eigenschaften also die Eingangsschaltung zu bemessen, so dass der Entwickler hier auch nicht wahlfrei agieren kann. Mit in das Rauschen gehen besonders die Kanalwiderstände der Schalter ein. Hier wiederholt sich die oben beschriebene Problematik wegen ihrer gemessenen oder errechneten Werte. Der Kanalwiderstand ist Halbleitermaterial und daher u.U nicht allein über die Eigenschaften von metallischen Leitern zu errechnen. Der Ansatz des differentiell bestimmten Wertes ist ebenfalls problematisch, wenn er auch für Marketingzwecke durchaus Vorteile hat. Abhilfe würden hier nur Modelle in einer Simulation bringen. (Anm.: Nicht jeder errechnete 'quasi-ohmsche' Widerstand rauscht mit seinem Wert; man denke an den aus rein reaktiven Werten einer Leitung definierten Wellenwiderstand oder an den Strahlungswiderstand einer Antenne).




Die Berechnung in Abhängigkeit von der Frequenz lässt sich am einfachsten in einer Tabellenkalkulation bewerkstelligen, wie der Vergleich des NE5534A (einen schon etwas älteren, aber hier sehr geeigneten Bausteins) mit einem typischen neueren CMOS-Verstärker (z.B. OPA2350) zeigt. Für die Bandbreite wurde SSB mit 2,5 kHz zugrundegelegt, so dass die Werte mit dem Faktor (wegen sqr(B[Hz]) mit sqr(2500) = 50 in der Berechnung erscheinen. Bei der Spektrums-Darstellung in SDR-Programmen ist zu berücksichtigen, dass es sich bei den Spannungswerten um Quasi-Effektivwerte handelt; deren zeitlicher Verlauf ist bekanntlich so, dass 70% ihrer Werte dem Effektivwert entsprechen. In der Ersatzschaltung sind U_r(OP,f) bzw. I_r(OP,f) die frequenzabhängigen Beiträge der Ops gemäß Herstellerangaben; U_r() die Eigen-Rauschbeiträge der ohmschen Komponenten-Werte in R13...R20, sofern betroffen.

Zeitlich liegen diese Zustände in je 50% der Schaltperiode vor. Das Rauschen des Kanalwiderstandes wird hier übergangen, zumal er klein gegen die 180 Ohm angenommen wird. Im Falle des leitenden Kanales ist die Rauschspannung der 1-kOhm-Widerstände durch die Belastung mit Vorwiderstand (100 + 82) Ohm in Spannungsteilung entsprechend reduziert addiert. In Zeile 23 wird der quadratische Mittelwert als Endergebnis angegeben. Er erscheint dann mit der Verstärkung von A1 (hier ca. 20 dB) am Ausgang

In der Schaltungsanordnung können Verstärker mit fast verschwindenden Eingangsrauschströmen Vorteile also nicht geltend machen, da wegen der niederohmigen Auslegung der relativ hohe Rauschstrom des NE5534A nur wenig Rauschbeitrag liefert. Anderseits ist der Anteil der Rauschstörspannung beim NE5534 gerade im niederfrequenten Bereich bis 1 kHz (er ist bereits für 30 Hz spezifiziert) sehr gering. Gleiches gilt für den OPA27. Bessere Typen wie z.B. der AD797 sind preislich unattraktiv. CMOS-Verstärker haben meist unterhalb 10 kHz stark ansteigendes Eingangsspannungsrauschen. Die Grafik zeigt die beiden Typen aus der Tabelle im Vergleich.

An dieser Stelle wurde der reine Schaltermischer betrachtet; hinzu kommt weiter Rauschen aus dem evtl. Eingangsverstärker und den Verlusten des Preselectors. Gut sichtbare Signale im Spektrumsdisplay der Software sind allerdings erst lesbar, wenn sie mit einer Wiedergabe-Bandbreite verbunden werden, in der ihr Signal/Rausch-Verhältnis für das Ohr aktzeptabel wird. Die dem Auge dargestellte Empfindlichkeit kann dem Ohr nicht immer reichen, speziell in SSB. Programme wie PSKxx können dabei sogar Inhalte demodulieren, die sich um den Rauschpegel herum bewegen.


Unabhängig vom Wandlungswirkungsgrad ist natürlich die im Folgenden angerissene Fehler-Problematik durch Streungen der Schaltzeiten und ihre Auswirkung auf phasenkritische Werte, die bei der I-Q-Demodulation ins Gewicht fallen. Die Fehlerkorrektur durch Software hat zwar in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, hat jedoch ihre Grenzen und liefert bei guter Hardware bessere Ergebnisse. Für den Sendefall ist eine möglichst geringe Fehlerbreite besonders vorteilhaft; oft beschränkt man sich hier auf eine beherrschbare feste Ablage zur Mittelfrequenz (10 kHz) mit dafür optimierter Seitenbandunterdrückung.


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Interceptpunkte

ähneln sich wie gefangene Fische in der Erinnerung der Angler: Mit der Zeit wachsen und wachsen sie. Da IP-Werte lineare Extrapolationen sind, muss man bei der Methodik hohe Anforderungen an den Gerätepark stellen, insbesonders, ob eine rein lineare Extrapolation überhaupt zulässig ist und welche Unsicherheit sie bietet. Ablesen ist nicht Messen... Besondere Vorsicht ist in teilweise oder vollständig digitalisierten System angebracht. Diese Systeme werden nämlich bei geringster Übersteuerung schlagartig so unlinear, so dass sie ab diesem Punkt das gesamte Prinzip lahmlegen ('rien ne va plus', man übersteuere mal seine SDR-Soundkarte). Oft beobachtet man z.B. AM-Durchschlag, weil der Summenpegel abends auf 40 m oft diesen Bereich überschreitet. Auch differentielle Nichtlinearitäten von Wandlerkennlinien können schon bei kleinen und kleinsten Amplituden zu hohen Verzerrungen führen, die man bei amplitudenkontinuierlichen Systemen (klassische Analogtechnik) erst gegen Ende des Aussteuerbereiches erwartet.



Schon geringe Änderungen in Pegeln, Abständen der zu messenden Träger und der Abtastraten führen zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen, wie die beiden Bilder aus ein- und demselben Messaufbau (mit PowerSDR) hier zeigen. Von den propagierten Messwerten >+30 dBm ist man hier weit entfernt. Insofern sind Angaben zu einem IP3 in digitalen Systemen im Vergleich praktisch wertlos, da nicht reproduzierbar.

Leif, SM5BSZ, erklärt an Hand von Messungen auf seiner Homepage die Problematik umfassend. (Stromlauf eines Prüfgenerators zur analogen HF-IP3-Messung siehe z.B. unten; er liefert in digitalen Systemen bei hohen Pegeln ebenso keine brauchbaren Erkenntnisse).

IM3-Messungen mit NF an Soundkarten selbst reichen oft. Die Linearität der Wandler und Verstärker/Abschwächer-Hardware ist zusätzlich zur Auflösung (16 oder 24 bit) Quelle von zusätzlichen Verzerrungen, besonders bei hohen Raten. Die on-board-Intel-ALC8000-Kombination liefert hier einen IP3 von +25 dBm (gemessen mit 2 NF-Tongeneratoren bei 11 und 13 kHz; auf 9 und 15 kHz erscheinen die IM3-Produkte), während eine EMU0202 bis zur Aussteuergrenze keine IM3-Erscheinungen zeigte. Sofern möglich, sollte man bei dieser Messung im Vergeleich die Verstärker des Mischerabschlusses sowohl mit einbeziehen als auch ohne sie messen. 16-Bit-Karten konnten bisher nicht gemessen werden.

Zurück zur obigen Schaltung (FST3125) des Verfassers: An P1...P4 wird ein DC-Empfänger, z.B. der Rx-2c von DL7IY angeschlossen. Der Komparator oder ein anderer Schmitt-Trigger ist nur bei sehr tiefen Schaltfrequenzen (< 1MHz) erforderlich, sonst kann ab etwa 10 MHz das GAL direkt mit etwa 3 dBm getaktet werden. Der schnelle Komparator TLV3501 (Sander) arbeitet auch über 160 MHz bei sorgfältiger Ansteuerung. Die Schaltung entspricht der Applikation des Herstellers Texas, allerdings ist der 10-kOhm-Widerstand für Frequenzen über etwa 10 Mhz zu groß (Streukapazität); die Hysterese wäre über ein niederohmigeres Dämpfungsglied frequenzunabhängiger.
Die Anpassung des Eingangswiderstandes an 50 Ohm ist bei einer darauf ausgelegten Funktion des Preselectors auch nicht mehr gegeben (zu hohe parasitäre Schalterkapazität und reeller Anteil bei nur ca. 25 Ohm). Ein intermodulationsfester Impedanzwandler würde auch die Störstrahlung senken. Die Sampling-Cs C8...C11 sind HF-mäßig als 'Kondensatoren' auszuführen (also Chips, nicht mit ellenlangen Anschlussdrähten als Induktivität in Wickelkondensator-Form). Ein Aussuchen auf <5 % ist hilfreich, der Rest der Toleranz wird meist von den Automatiken der SDR-Programme ausgeglichen. Als Ausgangsverstärker eignet sich z.B. der AD797 mit 0,9 nV/Hz^^1/2, der auch im SO8-Gehäuse verfügbar ist. Auch lasergetrimmte Doppelverstärker wie der INA2137 vereinfachen das Halten der Symmetrieanforderungen im Ausgang

Nachteil dieser (dirty-) und anderer (Polyakov-Mischer-) Schaltungen ist deren

Störstrahlung

wegen der schlechten Trennung zur Antenne hin, so dass man sie nur kurz bei Experimenten einsetzen sollte. Die crux jedes Direktmischers ist die Tatsache, dass der LO auf der Eingangsfrequenz über den (darauf optimal abgestimmten) Preselector in die Antenne gerät (mit entsprechenden Folgen ganz wie früher, Stichwort 'Audion-Versuchserlaubnis'). Man beachte, dass dieses Prinzip bidirektional wirkt; ein DC-Offset aus den OP-Amp-Eingängen führt logischerweise rückwärts zur Erzeugung von HF und deren Abgabe an die Antenne. Abenteuerliche Behauptungen gehen davon aus, dass es gar keinen Störstrahlung geben könne, weil ja mit der vierfachen Frequenz geschaltet werde und diese vom Preselektor unterdrückt werde. Andere Theorien machen andererseits die eigene Störstrahlung dafür verantwortlich, dass es die typische Brummstörstelle in der Mitte des angezeigten Spektrums gebe, weil die eigene abgestrahlte Störleistung von Netzgleichrichtern moduliert mit 50 resp. 100 Hz auf diesem Wege in den Empfänger zurückkomme. Abseits jeder Diskussion: Für den Stationsbetrieb ist also ein Trennverstärker unverzichtbar, bei diesem ist allerdings zu beachten, dass er rückwärts möglichst wenig Gain macht (kleines s12) und sein Vorwärts-Gain s21 den Gesamt-IP3 um diesen Betrag senkt. Jede Störstrahlung ist zu vermeiden; das forderte schon in alten Zeiten das Fernmeldeanlagengesetz... Das gilt auch für die diversen Bausätze zum Empfang von DRM-Stationen, wo dann 12 kHz neben der Spektrumskante der Mischerträger von der Antenne abgestrahlt wird. M0WWA stellt demnächst einen Preselector nach der Idee von DL7AV vor, der - obwohl nicht als aktiv bezeichnet - dieses Problem zum Thema hat und der diese Störstrahlung zur Antenne hin unterdrücken soll (ob die Träger- oder die vierfache Frequenz gemeint war, ist zu kären). Auf die Lösung dieser Aufgabe im KW-Bereich, die man im VHF/UHF-Bereich gern Zirkulatoren überträgt, darf man folglich gespannt sein.

Transformatorische Lösungen können bei der Störunterdrückung helfen, haben aber den Nachteil, dass sie meist nicht breitbandig sind.


Vermutlich ist diese Schaltungstechnik irgendwann mit dem Einsatz schneller A/D-Wandler als Direkteingang eines Empfängers dem sang- und klanglosen Untergang geweiht und wird nur als Billigkonzept überleben. Ein Frontend nach den Regeln der Kunst, auch für den Sendebetrieb, findet sich weiter unten.

Dilatation des I/Q-Phasenwinkels


Ein anderes vernachlässigtes Phänomen sind die endlichen Schaltzeiten der Kanäle im Schalter (bei höheren Frequenzen als 10 MHz bemerkbar). Die Summe von Ein- und Ausschaltzeit eines Kanales muss deutlich unter der Zeit liegen, die eine Viertelperiode der höchsten beabsichtigten Schaltfrequenz einnimmt (Dioden sind halt viel schneller...). In diesen Zeiten des Überganges ist der Schalter nicht definiert ein oder aus und der Kanalwiderstand wesentlich höher, wodurch Amplitudenfehler enstehen. Sind Ein- und Ausschaltzeit ungleich, verlagert sich der Abtastzeitpunkt scheinbar mit, was zu Phasenfehlern des Abtastergebnisses führt. Hans, DJ4AZ wies im Internet auch auf die Problematik der Schaltzeiten der chipinternen Decodier-Logik hin, die den Fehler weiter vergrößern. Natürlich sind die Flankensteilheiten der Steuersignale zusätzlich mit einzubeziehen, so dass eine weitere Verlagerung des Umschaltzeitpunktes eintritt. Unter diesen Aspekten erscheinen veröffentlichte Schaltungen, in denen ein HC4066-Typ mit typischen Schaltzeiten im Bereich von 23 ns (10 on, 13 off) bei 50 MHz betrieben wird (Dauer der Viertelperiode 5 ns im 6-m-Band bei 50 MHz) mehr als kritikwürdig. Beim FST3253 beträgt die Summe der Schaltzeiten rund 11 ns, so dass er im 20-m-Band (Viertelperiodendauer ca 16 ns) gerade noch verwendbar ist. Die Schaltzeiten ein/aus sind ziemlich ähnlich, so dass sich deren frequenzabhängiger Phasenfehler in Grenzen hält, die Schaltzeitfehler durch die Decoderlogik lassen ihn bei 40 m noch geeignet erscheinen, wenn die Empfangssoftware den Fehler packen kann.


Ein im September 08 in gleicher Schaltung getesteter MAX4614 ist - vermutlich wegen etwas besserer Schaltzeiten - etwa 3 dB besser. Beide Typen fallen aber zwischen 20 und 30 MHz Eingangsfrequenz um 3 dB aus den o.a. Gründen ab. In letzter Konsequenz bleibt nur der Einsatz von herkömmlichen Schottky-Mixern oder integrierten Schaltungen wie dem AD831 erfolgreich, wenn man über 10 MHz vernünftige und reproduzierbare Verhältnisse erwartet, wenn die mühsam erzeugte exakte 90°-Verschiebung eines I-Q-DDS nicht die Verfütterung von Perlen an Borstentiere bedeuten soll (müsste sowieso in Brüssel agrartechnisch genehmigt werden)...

Mangels geeigneter Modelle der in den Schalter-ICs verwendeten FETS ist die Simulation in gängigen Programmen nicht zuverlässig. Das frei verfügbare LTSpice4 verfügt über generische digitale Schaltkreise, die es gestatten, den digitalen Teil analoger Schaltungen zu ergänzen. Das Bild hier zeigt eine solche Schaltung der üblichen Kette aus 2 D-FFs, von einem Sinus-Generator über einen Schmitt-Trigger angesteuert, mit diesen Spice-Elementen. Mit den Ausgangssignalen der Gatter ließen sich über spannungsgesteuerte Spannungsquellen geeignet modellierte FETS zu einem IQ-Mixer zusammenschalten. Spice kennt hier nur ideale verzögerungsfreie Bauelemente, so dass die Fehler durch Schaltzeiten noch irgendwo in den Modellen eingearbeitet werden müssten.


Der (unvollständige) Vergleich der Erfahrungswerte einiger gängiger alter und neuer Mixer der mittleren Kategorien, die in nennenswertem Umfang in Betrieb sind, nach groben Eckwerten zeigt nur auf, dass für Werte über dem Durchschnitt nach wie vor der Stromverbrauch (inkl. der Aufbereitung) immer noch erheblich ist. Die Ansteuerelektronik der High-Pegel-Mischer ist aufwendig und entfällt bei Typen wie dem AD831, der bis 100 MHz LO mit -10 dBm auskommt.



Die Entwicklungen des H-Mode-Mixers durch PA3AKE brachten dann den entscheidenden Durchbruch in Bezug auf Intercept-Werte >40 dBm.

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Typ Modell IP3 [dBm] Stromaufnahme [mA] Gain [dB] f_max [MHz] ca.-Preis [EUR] Bemerkungen

Diodenring RAY-3 +33 250 -6 500 35.- aufwendige Ansteuerung, da 200 mW LO-Leistung benötigt

Gilbert AD831 +24 100 0 200 20.- LO nur -10 dBm

Gilbert SL6440 +20 70 n/a 100 n/a nicht mehr verfügbar

Gilbert NE/SA 612 -10 10 14 500 3.-

Schalter FST3125+Teiler 20 60 mit GAL 0 +20 12.- incl. Teiler/4 im GAL